Optionsscheine und Optionen: Unterschiede, Gemeinsamkeiten, Vorteile & Nachteile
Immer wieder passiert es, dass Anleger die beiden Begriffe Optionen und Optionsscheine synonym verwenden. Häufig geschieht dies aus Unwissenheit. Zwar haben beide Instrumente einige Gemeinsamkeiten. Gleichzeitig sind Optionen und Optionsscheine aber so spezifisch, dass eine klare Trennung unbedingt vonnöten ist.
Wir zeigen Ihnen, wo sich die beiden Produkte hinsichtlich ihrer Charakteristika schneiden, an welcher Stelle sie voneinander abweichen und warum situationsspezifisch das eine Derivat dem anderen vorgezogen werden sollte. Zur besseren Veranschaulichung der Theorie haben wir natürlich einprägsame Beispiele parat.
1. Aufbau von Optionen und Optionsscheinen
Zunächst ist es wichtig, sich einen kurzen Überblick über die Struktur beider Assets zu verschaffen. Insbesondere für Einsteiger ist dies zentral, damit sie gewisse Termini verstehen und richtig zuordnen können.

1.1 Optionen
Gehandelt werden diese standardisierten Kontrakte an Terminbörsen. Letztere sind unter anderem zuständig für die Definition der Laufzeit, des Bezugsverhältnisses und des Basispreises der Option. Daher rührt auch der Ausdruck „standardisiert“. Anleger kaufen die Optionen so gesehen „von der Stange“.
Anleger können Optionen einerseits erwerben, andererseits aber auch die Stillhalterposition einnehmen. Stillhalter bedeutet, dass sie Optionen an andere Marktteilnehmer veräußern und hierfür eine Prämie einstreichen. Diese Stillhalterprämie entspricht dem Kaufpreis. Allerdings verpflichten sie sich auch, dem Inhaber der Option den zugrundeliegenden Basiswert zum Basispreis zu verkaufen oder ihn entsprechend abzukaufen. Im ersten Fall ist von Call-Optionen die Rede, im zweiten dagegen von Put-Optionen.
Beachtenswert ist noch, dass der Stillhalter Sicherheiten hinterlegen muss. Immerhin besteht die Gefahr, dass er im Zeitpunkt der Optionsausübung seiner jeweiligen Verpflichtung (Basiswert liefern oder Basiswert bezahlen) mangels Kapital nicht nachkommt. Die Sicherheit kann etwa in Form von Barmitteln erbracht werden. Bei gedeckten Calls wird der Basiswert dagegen selbst hinterlegt.

1.2 Optionsscheine
Optionsscheine werden im Regelfall von einer Bank emittiert, die somit auch die Rolle des Stillhalters übernimmt. Die Bank ist es außerdem, die für die Konditionen des Optionsscheins verantwortlich ist. Optionsscheine enthalten eine Wertpapierkennnummer, weil sie an einer Aktienbörse gehandelt werden. Möglich ist aber genauso der direkte Handel mit dem Emittenten. In diesem Fall stellt die Bank die An- und Verkaufspreise und tritt als Market Maker auf.
Wichtig ist, dass ein Anleger bei Optionsscheinen nur Long gehen kann, diese also immer nur kaufen, nicht aber die Stillhalterposition einnehmen kann. Wenn die Bank als Herausgeberin des Optionsscheins Insolvenz anmeldet, erleidet der Käufer unter Umständen einen Totalverlust.
2. Gemeinsamkeiten: Optionen und Optionsscheine
Nachdem Sie nun grundlegendes Wissen über die beiden vorgestellten Finanzinstrumente besitzen, ist es deutlich einfacher, die Gemeinsamkeiten nachvollziehen zu können.
Gemeinsamkeiten zwischen Optionen und Optionsscheinen |
Flexibilität durch den möglichen Einsatz von Calls als auch Puts |
Beide Instrumente zeichnen sich durch feste Laufzeiten aus |
Preisbildung ist aufgrund der zahlreichen Einflussfaktoren bei beiden Produkten komplex |
Optionen wie auch Optionsscheine sind bedingte Termingeschäfte |
Anleger müssen bei beiden Instrumenten die Hebelwirkung berücksichtigen |
Sowohl Optionen als auch Optionsscheine räumen ihren Inhabern eine große Portion Flexibilität ein. Diese ergibt sich daraus, dass einerseits auf steigende Kurse (Calls), andererseits aber auch auf fallende Kurse (Puts) gesetzt werden kann.
Auch sind feste Laufzeiten für beide Produkte typisch. Bewegt sich der Kurs eines Basiswertes zum Verfallstermin unterhalb des Call-Basispreis oder oberhalb des Put-Basispreis, sind Option und Optionsschein für den Anleger wertlos. Anders sieht es aus, wenn sich der Kurs eines Basiswertes am Laufzeitende über dem Call-Basispreis respektive unter dem Put-Basispreis befinden sollte.
Während sich die Kurse von zum Beispiel Aktien im Wesentlichen durch Angebot und Nachfrage bestimmen, ist die Preisbildung bei Derivaten wie Optionen und Optionsscheinen um ein Vielfaches komplexer. Unter anderem sind zahlreiche Einflussfaktoren zu berücksichtigen, die aufgrund ihres Umfangs und ihrer Komplexität hier nicht wiedergegeben werden sollen. Die relevanten Faktoren werden auch als „Griechen“ bezeichnet und schließen etwa Delta, Theta, Vega sowie Rho mit ein.
Letztlich handelt es sich bei Optionen und Optionsscheinen um bedingte Termingeschäfte. Diese zeichnen sich durch eine asymmetrische Verteilung von Rechten und Pflichten aus. So hat der Inhaber jeweils das Recht, nicht aber die Pflicht, seine Option beziehungsweise seinen Optionsschein auszuüben.
Anleger erhalten durch eine Option also das verbriefte Recht, einen Basiswert innerhalb einer festgelegten Frist entweder zu kaufen (Call) oder ihn zu verkaufen (Put). Optionsscheine wiederum gewähren dem Anleger das verbriefte Recht, am Bewertungstag die positive Differenz zwischen einem Referenzpreis des Basiswerts und dem im Vorhinein bestimmten Basispreis zu verlangen.
Nicht zu vergessen ist die Hebelwirkung beider Instrumente. Um eine große Menge des Basiswerts zu bewegen, ist nur ein verhältnismäßig kleiner Einsatz des eigenen Kapitals nötig.
Im Vergleich zu einem Direktinvestment können sich höhere Kursentwicklungen ergeben. Da der Mechanismus jedoch auch in die entgegengesetzte Richtung wirkt, sind ebenso erhebliche Verluste möglich.
3. Unterschiede: Optionen und Optionsscheine
Dass Optionen und Optionsscheine nicht dasselbe sind, merken Sie spätestens dann, wenn Sie damit zu handeln beginnen.
Unterschiede zwischen Optionen und Optionsscheinen | |
Anleger kann eine Option auch “shorten” | Begrenzte Handelsmöglichkeiten für den Anleger bei Optionsscheinen |
Verkäufer der Kaufoption kann unbegrenzte Verluste erleiden, die aber durch die Hinterlegung einer Sicherheitsleistung kompensiert werden | Maximaler Verlust auf Preis des Optionsscheins beschränkt |
Investor kann bei Optionen – zumindest theoretisch – eine Stillhalterposition eingehen | Käufer des Optionsscheins geht keine Stillhalterposition ein |
Optionen werden nicht in bar ausgeglichen | Häufige Ermittlung eines Barausgleichs am Bewertungsstichtag bei Optionsscheinen |
Prinzipiell sind die Möglichkeiten bei Optionsscheinen für den Investor recht begrenzt. Er kann nämlich nur einen Kaufoptionsschein (Long Call) oder alternativ einen Verkaufsoptionsschein (Long Put) erwerben. Mehr als den bezahlten Preis für den Optionsschein kann der Anleger außerdem nicht verlieren, insbesondere deshalb, weil er keine Stillhalterposition und damit auch keine Verpflichtung eingeht.
Das ist, wie weiter oben schon angemerkt, bei Optionen etwas anders. Hier ist es, zumindest theoretisch, möglich, als Stillhalter der Option aufzutreten. In der Praxis dürfte dies aufgrund des hohen Aufwands für den Großteil der Privatanleger aber nicht sehr attraktiv sein. Entscheidet sich ein Investor dennoch für die Stillhalterposition, veräußert er die Kauf- oder Verkaufsoption und geht eine Verpflichtung ein. Umgangssprachlich wird hier vom „Shorten“ gesprochen.
Hier ist wichtig anzumerken, dass der Verkäufer / der Stillhalter der Kaufoption (Short-Call-Position) ein unbegrenztes Verlustpotenzial erdulden muss. Dieses erklärt sich daraus, dass der Basiswert, auf den sich die Option bezieht und den der Käufer der Call-Option vom Stillhalter fordern darf, theoretisch unendlich steigen kann. Damit er potenzielle Verluste kompensieren kann, wird vom Anleger, der die Short-Position eingeht, die Hinterlegung einer Sicherheitsleistung (sogenannte Margin) verlangt.
Abweichungen zwischen Optionen und Optionsscheinen gibt es darüber hinaus mit Blick auf die Abwicklung. Bei Optionsscheinen wird am Bewertungsstichtag oftmals ein Barausgleich ermittelt, der dem inneren Wert des Optionsscheins an ebenjenem Tag entspricht. Der Anleger bekommt diesen Barausgleich in der Regel automatisch und innerhalb weniger Tage auf sein Konto gutgeschrieben.
Demgegenüber gelten Optionen nicht ohne Weiteres als ausgeübt, weshalb sie folgerichtig auch nicht in bar ausgeglichen werden. Nimmt man eine Call Option zum Beispiel, erfolgt bei dieser nach der Ausübung und der Zahlung des Basispreises zunächst die Einbuchung des Basiswertes. Dieser Basiswert muss anschließend vom Investor verkauft werden, was bei letzterem zu einem höheren Aufwand und einem höheren Kapitalbedarf führt.
4. Vor- und Nachteile von Optionen sowie Optionsscheinen
Ob Sie nun Optionen oder Optionsscheine bevorzugen – beide Varianten haben ihre eigenen Spezifika. Dies schließt mit ein, dass sowohl positive als auch negative Aspekte zu beachten sind.
Vorteile Optionen | Nachteile Optionen |
Auch komplexe Strategien sind umsetzbar | Wissen und Erfahrung sind unumgänglich |
Existenz zahlreicher Optionen, die in nahezu allen Marktlagen einsetzbar sind | Notwendigkeit eines professionell ausgestalteten Risikomanagements |
Standardisierung sorgt für Transparenz und vereinfachte Planung | Hohes Risiko infolge der Hebelwirkung |
Faire Bepreisung meist auch in volatilen Phasen | Gewisses Mindestkapital vonnöten |
Komplexe Strategien lassen sich vor allem durch Optionen realisieren. Die Strategien wiederum können Sie individuell auf Ihre Situation zuschneiden und damit verschiedene Ziele wie den Schutz Ihres Vermögens oder die Einkommensgenerierung forcieren. Zugute kommt Ihnen dabei die Tatsache, dass es zahllose Underlyings und Optionen gibt, die sich in quasi allen Marktlagen einsetzen lassen. Dadurch ist es Ihnen möglich, Gewinne in Auf- und Abwärtsphasen zu erzielen, aber auch dann, wenn die Kurse eine Zeit lang nur seitwärts laufen.
Dank der Standardisierung von Optionen sind diese für Sie jederzeit transparent und weisen zudem feste Zeitperioden auf, die Ihnen die Planung erleichtern. Einmal getestete und als erfolgreich klassifizierte Strategien können Sie mit Optionen einfach und beliebig reproduzieren. Und noch ein Pluspunkt für dieses Instrument: Optionen bleiben normalerweise auch in hochvolatilen Phasen fair bepreist. Ebenso bewegen sich die Spreads auf einem hinnehmbaren Niveau.
Für den erfolgreichen Optionshandel ist zunächst jede Menge Vorwissen und Erfahrung erforderlich, welches sich nicht vernünftig von heute auf morgen angeeignet werden kann. Einsteiger, die sich für Optionen interessieren, sind deshalb angeraten, sich umfassend mit den Eigenschaften und Besonderheiten, aber auch den Chancen und Risiken dieses Instruments auseinanderzusetzen.
Ein professionelles ausgestaltetes Risikomanagement ist beim Umgang mit Optionen nicht nur eine Empfehlung, sondern absolut notwendig, um sich vor potenziell ausufernden Verlusten zu schützen. Optionen gehen immerhin mit einem erheblichen Risiko einher, das sich nicht zuletzt aus der Hebelwirkung ergibt.
Die schon mehrfach angesprochene Standardisierung führt bei Optionen auch dazu, dass diese mit einer bestimmten Anzahl an Losgrößen (Umfang der Option) ausgestattet sind. Für eine Option auf Aktien sind zum Beispiel jeweils 100 Wertpapiere nötig. Ohne ein gewisses Mindestkapital kann es also geschehen, dass mancher Anleger vom Optionshandel ausgeschlossen bleibt.
Vorteile Optionsscheine | Nachteile Optionsscheine |
Risiko auf Investitionssumme beschränkt | Gerade in volatilen Phasen können Spreads hoch ausfallen |
Einfache Handelbarkeit sowie Zugang zu weniger alltäglichen Assetklassen | Handlungsspielraum begrenzt, weil Optionsscheine lediglich gekauft werden können |
Mindest-Losgrößen sind keine Handelsvoraussetzung | Schwierige Prognose des zukünftigen Werts des Optionsscheins |
Möchten Sie maximal Ihr eingesetztes Kapital verlieren, aber darüber hinaus keineswegs Schulden generieren, sind Sie bei Optionsscheinen definitiv besser aufgehoben als bei Optionen. Mit Optionsscheinen ist Ihr Risiko auf die getätigte Investitionssumme beschränkt.
Das ist aber längst nicht der einzige Vorteil dieses Derivats. Optionsscheine sind auch leicht handelbar und eröffnen Ihnen Zugang zu Assetklassen, die für Privatanleger andernfalls nur mühsam erreichbar wären. Die Rede ist hier beispielsweise von Rohstoffen wie Öl, die als Basiswert des Optionsscheins fungieren. Im Unterschied zu Optionen sind Mindest-Losgrößen bei diesem Finanzprodukt keine Handelsvoraussetzung. Selbst wenn Ihnen nur kleine Beträge zum Investieren zur Verfügung stehen, ist Ihnen die Welt der Optionsscheine somit stets geöffnet.
Wie schon bei den Optionen setzen Sie Ihr Kapital nicht unerheblichen Gefahren aus, sollten Sie mit Hebeln arbeiten. Bedenken Sie daher, dass sich Ihre möglichen Verluste bis schlimmstenfalls hin zum Totalausfall schnell summieren können, falls sich die Kurse zu Ihren Ungunsten drehen. Auch die Spreads verdienen bei Optionsscheinen besondere Beachtung. Gerade in Situationen, in denen die Volatilität in die Höhe schnellt, müssen Sie sich auf große Differenzen zwischen An- und Verkaufspreisen gefasst machen. Das schmälert mitunter Ihre Rendite.
Basiert Ihre Strategie (vornehmlich) auf Stillhaltergeschäften, werden Sie mit Optionsscheinen nicht weit kommen. Sie können diese nämlich ausschließlich kaufen, nicht aber veräußern. Ihr Handlungsspielraum und damit auch die anwendbaren Strategien sind so gesehen relativ beschränkt.
Möchten Sie den Wert eines Optionsscheins prognostizieren, ist dies allenfalls mit großem Aufwand möglich. Immerhin müssen Sie diverse Einflussfaktoren bedenken, darunter den Preis und die Volatilität des Underlyings, die zugrundeliegenden Zinssätze und nicht zuletzt noch den Zeitabstand bis zur Fälligkeit.
5. Welches Produkt eignet sich wann besser?
Vielleicht fällt es Ihnen schwer, sich zwischen Optionen und Optionsscheinen zu entscheiden. Letztlich liegt die Wahl selbstverständlich bei Ihnen. Empfehlenswert ist es jedoch, sich von den persönlichen Motiven und Zielen leiten zu lassen.
Sind Sie ein risikoaffiner Mensch, der potenzielle Verluste nicht scheut, um im Gegenzug von möglicherweise überdurchschnittlichen Wertentwicklungen zu profitieren, könnte ein genauerer Blick auf Optionen für Sie interessant sein. Seien Sie sich aber immer bewusst, dass diese komplexen Börsenprodukte anfangs eine umfassende Einarbeitung in die Materie voraussetzen.
Kommt es Ihnen dagegen in erster Linie auf eine einfache Handhabung an, dürften Sie sich mit Optionsscheinen wohler fühlen. Hier übernimmt der Emittent alle Einzelheiten und schützt Sie außerdem vor ausufernden Verlusten. Selbstverständlich ist aber auch dieses Instrument mit Risiken behaftet, die Sie vor einer Anlage abwägen müssen.
Nochmals für Sie zusammengefasst: Erfahrene Anleger, die bereits des Öfteren mit gehebelten Produkten gearbeitet haben, in der Lage sind, die damit einhergehenden Risiken abzuschätzen und mittels geeigneter Strategien einzugrenzen, und die womöglich in Stillhaltergeschäften eine gute Gelegenheit zur Erwirtschaftung von Cashflows sehen, sollten Optionen nicht ohne Weiteres abschreiben.
Anleger, die bereits Erfahrung mit Aktien, ETFs, Fonds und ähnlichen Anlageformen haben, aber gleichzeitig an potenziell höheren Wertentwicklungen interessiert sind und dafür ein erhöhtes Risiko in Kauf nehmen, sollten Optionsscheine genauer prüfen. Diese bieten die Möglichkeit, auch von fallenden Kursen zu profitieren. Dabei ist jedoch zu beachten, dass – anders als bei Optionen – maximal nur das eingesetzte Kapital verloren gehen kann und zusätzlich das Kontrahentenrisiko berücksichtigt werden muss.
6. Beispiel für den Unterschied zwischen Optionen und Optionsscheinen
Stellen Sie sich vor, Sie beobachten eine Aktie, die aktuell 12 Euro kostet. Sie finden, dass die Aktie attraktiv wäre, wenn sie auf 10 Euro fällt.
- Mit einem Optionsschein können Sie auf fallende Kurse setzen und dabei profitieren, wenn der Kurs tatsächlich sinkt. Sie bekommen aber nicht automatisch die Aktie, wenn sie 10 Euro erreicht.
- Mit einer Option können Sie genau das: Sie können festlegen, dass Ihnen die Aktie gekauft wird, sobald sie 10 Euro erreicht.
Beispiel: Sie verkaufen eine Put-Option mit einem Strike von 10 Euro.
- Sie erhalten dafür eine Prämie.
- Fällt die Aktie auf 10 Euro oder darunter, müssen Sie die Aktie für 10 Euro kaufen.
- Bleibt die Aktie über 10 Euro dürfen Sie die Prämie behalten und machen so Gewinn, ohne die Aktie kaufen zu müssen.
Kurz gesagt:
- Optionsschein: Chance auf Gewinn bei fallenden Kursen, aber kein automatischer Kauf der Aktie.
- Option: Sie haben die Möglichkeit, die Aktie zu kaufen oder zu verkaufen, wenn der gewünschte Kurs erreicht wird, plus Prämie als Zusatz.
FAQ
Der Zeitwert beschreibt den Teil des Optionspreises, der über den inneren Wert hinausgeht. Je näher der Verfalltag rückt, desto stärker schrumpft dieser Anteil. Ebenjene Entwicklung ist als Zeitwertverfall bekannt. Besonders bei Optionsscheinen, deren Kurs stark vom Emittentenmodell beeinflusst wird, kann der Effekt abrupt auftreten. Trader sollten diesen Aspekt bewusst in ihre Timing-Strategie einbinden.
Obwohl sich Optionsscheine und Optionen auf denselben Basiswert beziehen können, kommen unterschiedliche Preisbildungsmodelle zur Anwendung. Bei Optionen sorgt die Terminbörse für eine transparente Marktpreisbildung; bei Optionsscheinen hingegen kalkuliert der Emittent den Preis intern. Dieser kann Aufschläge („Spread“, „Abgeld“, „Aufgeld“) einrechnen, die den fairen Wert verzerren. Das macht eine Preisvergleichsanalyse für Anleger besonders wichtig.
Optionen eignen sich sehr gut, um bestehende Aktienpositionen gegen Kursverluste abzusichern. Ein klassisches Beispiel ist der Kauf einer Put-Option auf einen im Depot befindlichen Titel. Solche Strategien sind als „Protective Put“ bekannt. So lassen sich Verluste begrenzen, ohne die Aktie verkaufen zu müssen. Die Absicherung hat allerdings ihren Preis – die gezahlte Prämie reduziert nämlich die Gesamtperformance.
Die implizite Volatilität ist ein Schätzwert für die erwartete Schwankungsintensität des Basiswertes. Je höher die IV, desto teurer ist in der Regel die Option und zwar unabhängig davon, ob sich der Kurs tatsächlich bewegt. Diese Prognosegröße wird stark von Angebot und Nachfrage am Optionsmarkt beeinflusst. Wer Optionen handelt, sollte IV-Schwankungen genau beobachten, da sie die Optionspreise deutlich treiben oder drücken können.
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