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Was sind ETFs? Einfach erklärt – Aufbau, Anwendung und Tipps für Anleger

ETFs gehören zu den meistgenutzten Anlageprodukten weltweit. Sie gelten als unkompliziert, transparent und günstig. Wer langfristig Vermögen aufbauen möchte, kommt an börsengehandelten Indexfonds kaum vorbei.

Doch was genau steckt hinter dem Begriff ETF? Wie unterscheiden sich ETFs von klassischen Fonds? Und welche speziellen ETF-Typen spielen aktuell eine Rolle?

Dieser Artikel erklärt, wie ETFs funktionieren, worauf Anleger achten sollten und welche Chancen und Risiken mit dem Investment verbunden sind.

1. ETFs – Grundlagen und Definition

Ein ETF ist ein börsengehandelter Indexfonds („Exchange Traded Fund“), der einen bestimmten Index abbildet – zum Beispiel den DAX oder den S&P 500. Anleger investieren damit nicht in einzelne Aktien, sondern in ein ganzes Bündel an Wertpapieren. Die Zusammensetzung dieses Pakets folgt exakt der Gewichtung eines zugrunde liegenden Index.

Schon der Name „ETF“ bringt die Funktionsweise auf den Punkt:

  • Exchange = Börse
  • Traded = Handel
  • Fund = Fonds

 → Also: Ein Fonds, der an der Börse wie eine Aktie gehandelt wird.

Anders als klassische Investmentfonds werden ETFs nicht aktiv durch ein Fondsmanagement gesteuert. Stattdessen erfolgt die Nachbildung des Index automatisiert, meist über ein fest definiertes Regelwerk. Das spart Kosten – und macht ETFs besonders transparent.

Der Handel erfolgt wie bei Aktien direkt an der Börse. Anleger können ETFs fortlaufend zum aktuellen Marktpreis kaufen und verkaufen. Genau das unterscheidet sie auch von traditionellen Fonds, bei denen Transaktionen oft nur einmal täglich möglich sind.

ETFs verbinden also breite Marktabdeckung mit einfacher Handhabung und niedrigen Kosten – was sie zu einem beliebten Baustein für den Vermögensaufbau macht.

2. ETFs – Struktur, Aufbau und Anlageklasse

Damit ein ETF zuverlässig einen Index abbildet, braucht es eine klare Struktur und klare Verantwortlichkeiten. Im Zentrum steht immer der ETF-Anbieter, auch Emittent genannt. Zu den bekanntesten gehören Namen wie iShares (BlackRock), Xtrackers (DWS), Amundi oder Vanguard.

Diese Anbieter legen fest, welchen Index der ETF abbildet und wie die Umsetzung erfolgt. Das betrifft zum Beispiel die Frage, ob die Aktien im Index tatsächlich physisch gekauft werden oder ob die Abbildung über sogenannte Swaps – also Tauschgeschäfte mit Banken – läuft. Fachlich wird hier unterschieden zwischen:

  • Physischer Replikation: Der ETF hält die Aktien des Index im Depot, entweder komplett oder in einer repräsentativen Auswahl.
     
  • Synthetischer Replikation: Die Indexentwicklung wird über Finanzgeschäfte nachgebildet, ohne dass die Aktien direkt gekauft werden.
     

Wichtig für Anleger: Beide Varianten haben Vor- und Nachteile. Physische ETFs gelten als transparenter; synthetische ETFs bieten oft niedrigere Kosten und können exotischere Märkte abbilden – etwa bei einem China ETF, einem Krypto ETF oder einem ETF auf seltene Erden.

Damit ETFs jederzeit an der Börse handelbar sind, sorgen sogenannte Market Maker für laufende Kauf- und Verkaufskurse. Anleger handeln ETFs damit genau wie Aktien – zum aktuellen Marktpreis.

Zusätzlich zur Handelbarkeit spielt auch die rechtliche Absicherung eine zentrale Rolle: ETFs genießen wie herkömmliche Investmentfonds den Status eines Sondervermögens. Das bedeutet, die Anteile der Anleger werden getrennt vom Vermögen der Fondsgesellschaft und der Depotbank aufbewahrt. Selbst im Fall einer Insolvenz von Bank oder Emittent bleiben die ETF-Anteile geschützt.

Kurz gesagt: Ein ETF funktioniert nur durch das Zusammenspiel aus Anbieter, Handelsplattform und rechtlicher Absicherung. Das sorgt dafür, dass Privatanleger einfach und kostengünstig in komplette Märkte investieren können.

2.1 Wie setzt sich ein ETF zusammen?

Die Zusammensetzung eines ETFs hängt immer vom jeweiligen Index ab.

  • Ein DAX-ETF enthält die 40 größten börsennotierten Unternehmen Deutschlands – gewichtet nach ihrer Marktkapitalisierung. Dazu zählen unter anderem Siemens, SAP, Allianz oder Deutsche Telekom.
     
  • Ein MSCI-World-ETF bündelt etwa 1.500 Aktien aus 23 Industrieländern – mit einem Schwerpunkt auf den USA (über 60 % Anteil). Besonders stark vertreten sind hier Tech-Werte wie Apple, Microsoft oder Amazon.
     

Die Gewichtung erfolgt in der Regel nach Börsenwert: Je größer ein Unternehmen ist, desto stärker fließt es in die Indexstruktur ein. Genau diese Gewichtung bildet ein ETF automatisiert nach.

    2.2 Kostenstruktur von ETFs

    Auch wenn ETFs als kostengünstig gelten, fallen beim Kauf und während der Haltedauer unterschiedliche Kosten an. Diese können – je nach Produkt und Anbieter – die Rendite beeinflussen und sollten vorab genau verstanden werden.

    Die wichtigsten Kosten im Überblick:

    • Produktkosten laut Emittent (TER)
      Die Total Expense Ratio (TER) fasst die laufenden jährlichen Verwaltungskosten zusammen. Sie liegt bei ETFs typischerweise zwischen 0,1 % und 0,5 %, während aktiv gemanagte Fonds oft 1,5 % oder mehr verlangen. Für langfristige Anleger kann diese Differenz einen spürbaren Effekt auf die Rendite haben.
       
    • Fondstransaktionskosten
      Entstehen intern, wenn ein ETF regelmäßig Aktien kauft oder verkauft, um den Index nachzubilden. Beispiel: 1,50 € p. a. bei einer Anlagesumme von 5.000 €.
       
    • Spread-Kosten beim Handel
      Durch den Unterschied zwischen Kauf- und Verkaufskurs entstehen indirekte Handelskosten – besonders bei exotischeren ETFs oder in illiquiden Marktphasen.
       
    • Orderprovisionen und Fremdkosten
      Bei Brokern wie justTRADE liegt die Orderprovision bei 0 €, lediglich der Handelsplatzspread und max. 1€ Fremdgebühr fallen an.

    2.3 Anlageklassen im Überblick

    Oft wird mit dem Begriff ETF automatisch ein Aktien-ETF verbunden. Das liegt daran, dass diese Form besonders beliebt für den langfristigen Vermögensaufbau ist. 

    Als Anlageklasse (Assetklasse) wird eine Kategorie von Finanzinstrumenten bezeichnet, die durch vergleichbare strukturelle Merkmale, Risikoprofile oder Renditeerwartungen charakterisiert ist.

    Neben den Aktien-ETFs gibt es viele weitere Varianten: Anleihen-ETFs oder Geldmarkt-ETFs werden häufig als stabilisierende Komponente im Portfolio genutzt und können sogar eine Alternative zu klassischen Produkten wie Tages- oder Festgeld darstellen. Darüber hinaus existieren auch ETFs auf Rohstoffe oder solche, die verschiedene Anlageklassen miteinander kombinieren.

    1. Geldmarkt - Mit der Investition in Zins-ETFs, auch Geldmarkt-ETFs genannt, haben Sie die Möglichkeit, am Zins des aktuellen Geldmarkt-Satzes des Euro-Raums zu partizipieren. 
    2. Anleihen - Anleihen sind verzinste Wertpapiere, mit denen sich Staaten, Unternehmen oder andere Institutionen Geld leihen. Käufer einer Anleihe geben dem Emittenten also einen Kredit und erhalten dafür regelmäßige Zinsen (Kupons) sowie am Ende der Laufzeit die Rückzahlung des Nennwerts. 
    3. Immobilien - Immobilien-ETFs investieren in Aktien von Immobiliengesellschaften oder sogenannten REITs (Real Estate Investment Trusts). Sie ermöglichen es Anlegern, einfach und kostengünstig breit gestreut am Immobilienmarkt teilzuhaben – ohne selbst Immobilien erwerben oder verwalten zu müssen.
    4. Aktien - Aktien sind börsengehandelte Anteilsscheine an Unternehmen. Als Anlegerin oder Anleger bist du damit am Erfolg des Unternehmens beteiligt – meist durch jährliche Dividendenausschüttungen sowie mögliche Kurssteigerungen der Aktie. Aktien-ETFs bündeln viele dieser Unternehmensanteile in einem Fonds und bilden die Entwicklung eines ganzen Aktienindex nach, zum Beispiel des DAX, S&P 500 oder MSCI World. 
    5. Rohstoffe - Rohstoff-ETFs lassen sich in zwei Typen unterteilen: solche, die in Aktien von Unternehmen der Rohstoffindustrie investieren, und Future-ETFs, die die Wertentwicklung eines Rohstoffindex direkt nachbilden. Mit Rohstoff-ETCs können Anleger hingegen direkt in Rohstoffe wie Gold, Silber, Kupfer, Öl, Kaffee oder Weizen investieren.
    6. Kryptowährungen - Digitale Währungen wie Bitcoin haben in den letzten Jahren stark an Popularität gewonnen. Über Kryptowährungs-ETPs, die als physisch hinterlegte ETCs oder als besicherte ETNs strukturiert sind, können Anleger in digitale Währungen investieren, ohne diese direkt zu halten.

    2.4 Der MSCI World im Fokus

    Der MSCI World gilt weltweit als Standardlösung für Anleger, die breit gestreut investieren möchten. Der Index umfasst je nach Anbieter rund 1.500 Unternehmen aus 23 Industrieländern – von den USA über Europa bis Japan. Viele private Anleger nutzen genau diesen Index, um mit einem einzigen Produkt globale Aktienmärkte abzudecken.

    Doch der Blick auf die genaue Zusammensetzung lohnt sich. Denn obwohl der MSCI World geografisch breit aufgestellt ist, entfällt ein Großteil der Gewichtung auf den US-Markt. Typischerweise machen US-Aktien über 65 % des Index aus. Besonders stark vertreten sind Technologiewerte wie:

    • Apple
    • Microsoft
    • Nvidia
    • Amazon
    • Meta

    Diese fünf Unternehmen allein bringen es in vielen MSCI World ETFs auf mehr als 20 % des gesamten Fondsvolumens. Das bedeutet: Wer einen ETF MSCI World kauft, setzt in Wahrheit stark auf den amerikanischen Technologiesektor.

    Diese starke Gewichtung ist kein Zufall, sondern ergibt sich aus dem Prinzip der Marktkapitalisierung: Je größer der Börsenwert eines Unternehmens, desto stärker wird es im Index berücksichtigt. Für Anleger bedeutet das ein gewisses Klumpenrisiko – vor allem in Bezug auf eine übermäßige Abhängigkeit vom US-Technologiesektor. Gleichzeitig gilt: Ohne die Entwicklung dieser Schwergewichte wie Apple, Microsoft oder Nvidia würde der MSCI World langfristig nicht die stabile Performance erzielen.

    2.5 Geldmarkt-ETFs – Stabilität für das Portfolio

    Neben breit gestreuten Aktienindizes gewinnen auch Geldmarkt-ETFs zunehmend an Bedeutung – insbesondere in Phasen wirtschaftlicher Unsicherheit oder steigender Zinsen. Diese Produkte investieren in kurzfristige Anleihen oder geldmarktnahe Instrumente und kombinieren damit:

    • Hohe Liquidität bei täglicher Handelbarkeit
    • Geringe Schwankungsbreite durch kurze Laufzeiten
    • Attraktive Verzinsung – nach dem Euro Short-Term-Zinssatz
    • Begrenztes Risiko, da häufig in bonitätsstarke Emittenten investiert wird
       

    Geldmarkt-ETFs eignen sich besonders gut zur kurzfristigen Kapitalanlage oder als flexibler „Parkplatz“ für noch nicht investiertes Kapital. Gerade in einem strategisch aufgebauten Portfolio übernehmen sie eine wichtige Funktion: Sie sorgen für Stabilität – ohne dabei vollständig aus dem Markt auszusteigen.

    justTRADE trägt dieser Entwicklung Rechnung und bietet Anlegern gezielten Zugang zu Geldmarkt-ETFs renommierter Anbieter. Über die Plattform können entsprechende Produkte zu attraktiven Konditionen gehandelt oder bequem im Sparplan eingebunden werden – ab 0 € Orderprovision (zzgl. Handelsplatzspread und max. 1 € Fremdkosten).

    2.6 Nachhaltige ETFs – ESG & Co. im Überblick

    Immer mehr ETF-Anbieter setzen auf Nachhaltigkeit. Besonders beliebt sind dabei:

    • ESG-ETFs (Environment, Social, Governance)
    • SRI-ETFs (Socially Responsible Investing)
    • Low Carbon-ETFs

    Solche ETFs schließen etwa Waffenproduzenten, fossile Energiekonzerne oder Unternehmen mit Menschenrechtsverletzungen gezielt aus und setzen auf nachhaltige Branchen.

    Für Anleger heißt das: Wer Nachhaltigkeit in der Geldanlage priorisiert, findet heute eine breite Auswahl an günstigen und transparenten Indexlösungen – oft zu vergleichbaren Kosten wie herkömmliche ETFs.

    2.7 Weitere Kennzahlen

    Um einen ETF gezielt auszuwählen, sollten Sie neben der Wertentwicklung auch weitere Kennzahlen kennen und verstehen:

    Replikationsmethode:
    Die Replikationsmethode beschreibt, wie ein ETF den zugrunde liegenden Index nachbildet. Es gibt drei Hauptarten:

    • Physische Replikation:
      Der ETF kauft die im Index enthaltenen Wertpapiere direkt.
    • Sampling:
      Nur eine Auswahl repräsentativer Titel wird erworben – das reduziert Kosten, führt aber zu kleinen Abweichungen.
    • Synthetische Replikation:
      Statt die Titel selbst zu halten, nutzt der ETF Derivate (Swaps), um die Indexrendite abzubilden. Diese Variante kann effizienter sein, birgt aber auch Kontrahentenrisiken.
       

    Tracking Difference (TD):
    Die Tracking Difference zeigt, wie stark die tatsächliche Wertentwicklung eines ETFs von der Entwicklung des abgebildeten Index abweicht – zum Beispiel durch Kosten, Steuereffekte oder Liquiditätsprobleme. Anders als die TER erfasst die TD auch „versteckte“ Einflüsse auf die Performance und ist damit für viele Anleger das bessere Maß zur Beurteilung der Effizienz eines ETFs.

    Fondsvolumen:
    Ein ETF sollte idealerweise ein Fondsvolumen von mindestens 100 Millionen Euro aufweisen. Geringe Volumina können auf mangelndes Anlegerinteresse hinweisen und im Extremfall dazu führen, dass der ETF geschlossen wird. Größere Fonds profitieren zudem oft von geringeren Spreads und stabilerer Preisbildung.

    Alter des ETFs:
    Auch das Alter eines ETFs ist ein Qualitätsmerkmal. Produkte mit einer Historie von mehreren Jahren bieten belastbare Daten zur Performance, Volatilität und Tracking Difference. Neue Produkte müssen sich dagegen erst noch am Markt bewähren – gerade in Nischenbereichen.

    3. Vor- und Nachteile von ETFs

    ETFs bieten viele Vorteile, bringen aber auch typische Schwächen mit sich. Anleger sollten beide Seiten kennen und bewusst gegeneinander abwägen.

    Vorteile von ETFs

    Nachteile und Risiken von ETFs

     
    • Geringe Kosten: ETFs verzichten auf aktives Management. Dadurch fallen deutlich niedrigere laufende Gebühren an als bei klassischen Fonds.
       
    • Einfache Struktur: Ein ETF bildet einen Index stur nach. Anleger müssen sich nicht selbst um Einzeltitel kümmern.
       
    • Flexible Handhabung: ETFs lassen sich jederzeit an der Börse kaufen oder verkaufen. Im Gegensatz zu klassischen Fonds müssen Anleger nicht auf einen festen Rückgabetermin warten.
       
    • Breite Streuung: Mit einem einzigen Produkt lässt sich der Zugang zu hunderten oder tausenden Aktien sichern.
       
    • Sicherheit als Sondervermögen: ETF-Anteile sind als Sondervermögen geschützt. Selbst wenn Anbieter oder Depotbank insolvent gehen, bleiben die Anteile der Anleger unberührt.
     
     
    • Klumpenrisiken: Auch breit gestreute ETFs wie der MSCI World können Schwerpunkte haben. Einzelne Branchen oder Länder, etwa US-Technologieaktien, sind oft übergewichtet.
       
    • Keine Absicherung: Wenn der Markt fällt, fällt auch der ETF. Es gibt keinen Schutz vor Verlusten.
       
    • Zusatzrisiken bei bestimmten ETFs: Gerade bei Krypto-ETFs, ETFs auf seltene Erden oder Rüstungs-ETFs werden die enthaltenen Werte oft nicht wirklich gekauft. Stattdessen setzt der Anbieter auf Finanzgeschäfte mit Banken. Fällt so eine Bank aus, kann es zu Verlusten kommen.
       
    • Steuern: Auch ETFs unterliegen der Abgeltungsteuer. Erträge und Kursgewinne müssen versteuert werden. Ein Freistellungsauftrag kann helfen, einen Teil davon steuerfrei zu halten. (Siehe Abschnitt 5)

      Tracking-Differenz: ETFs können in ihrer Wertentwicklung leicht vom zugrunde liegenden Index abweichen – etwa durch Gebühren, Steuern oder Verzögerungen bei der Indexanpassung. Je geringer diese Abweichung, desto besser die Nachbildung. Eine hohe Differenz kann die Rendite spürbar mindern. (Siehe Abschnitt 2.7
     

    4. ETF-Sparplan oder Einmalanlage – was lohnt sich mehr?

    Als Privatanleger haben Sie zwei Möglichkeiten: eine einmalige Investition oder regelmäßige Sparraten über einen Sparplan. Beide Varianten haben ihre Vorteile – entscheidend sind persönliche Ziele, Risikobereitschaft und finanzielle Flexibilität.

    Einmalanlage:
    Bei einer größeren Summe, etwa aus einer Erbschaft oder einem Bonus, kann eine sofortige Investition langfristig von höheren Renditechancen profitieren – vorausgesetzt, der Einstiegszeitpunkt liegt nicht unmittelbar vor einem Börsenrückgang.

    Sparplan:
    Mit einem ETF-Sparplan investieren Anleger automatisch monatlich oder quartalsweise feste Beträge – unabhängig vom aktuellen Marktstand. Diese Strategie senkt das Risiko, zum „falschen Zeitpunkt“ einzusteigen, da sich gute und schlechte Kurse langfristig ausgleichen. Dieses Prinzip wird als Cost-Average-Effekt bezeichnet.

    Cost-Average-Effekt: Bei fallenden Kursen erhalten Anleger für ihren festen Sparbetrag mehr ETF-Anteile, bei steigenden Kursen entsprechend weniger. Das führt bei konstantem Sparplan über die Zeit zu einem durchschnittlichen Einstiegspreis – und verringert das Risiko, mit einer großen Summe in eine Kursspitze hinein zu investieren.

    5. ETFs und Steuern richtig verstehen

    Wer in ETFs investiert, sollte die steuerlichen Regeln kennen. Auch bei passiven Produkten wie einem MSCI World ETF oder einem Emerging Markets ETF fallen Steuern an – sowohl auf Kursgewinne als auch auf Erträge wie Dividenden.

    In Deutschland gilt:

    • Erträge aus ETFs unterliegen der Abgeltungsteuer von pauschal 25 % plus Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer.
    • Das betrifft ausschüttende ETFs und thesaurierende ETFs gleichermaßen: Bei ausschüttenden ETFs werden Dividenden direkt an die Anleger ausgezahlt und sofort versteuert. Bei thesaurierenden ETFs werden Erträge im Fonds wieder angelegt, dennoch fallen darauf Steuern an – entweder über die Vorabpauschale oder spätestens beim Verkauf der Anteile.

     

    Seit 2018 gilt das Investmentsteuerreformgesetz1:

    • Auch ohne Ausschüttung wird jährlich eine sogenannte Vorabpauschale berechnet und versteuert.
    • Für Aktien-ETFs gilt eine Teilfreistellung von 30 %: Nur 70 % der Erträge sind steuerpflichtig.
    • Mischfonds erhalten 15 % Teilfreistellung, Immobilienfonds bis zu 80 %, je nach Anlageschwerpunkt.

     

    Beispiel: Teilfreistellung bei einem Aktien-ETF

    • Vorabpauschale: 100 Euro
    • Steuerpflichtig: 70 % davon = 70 Euro
    • Steuerlast: 26,375 % auf 70 Euro = 18,46 Euro

     

    Wichtig für Privatanleger:

    • Der Sparerpauschbetrag von aktuell 1.000 € pro Person (2.000 € bei Ehepaaren) kann genutzt werden, um steuerpflichtige Erträge zu reduzieren. 

     

    Auch bei speziellen ETFs gelten diese Regeln:

    • Auch spezielle Varianten wie ein Krypto-ETC, ein Rüstungs-ETF oder ein Gold-ETC unterliegen den gleichen steuerlichen Regeln nach dem deutschen Investmentsteuergesetz. Anleger müssen also auch bei diesen Produkten Abgeltungsteuer auf Erträge und Kursgewinne zahlen.
    • Entscheidend ist immer die Einordnung des Produkts, nicht dessen Inhalt.

    Steuerliche Regeln können sich ändern. Für individuelle Fragen oder spezielle Fälle sollte immer ein Steuerberater hinzugezogen werden.

    6. Für wen sind ETFs geeignet?

    ETFs sind kein Produkt für jeden Anlegertyp. Sie richten sich vor allem an Menschen, die langfristig Vermögen aufbauen möchten, ohne täglich die Finanzmärkte beobachten zu müssen.

    Besonders sinnvoll sind ETFs für:

    • Anfänger und Einsteiger: Wer erste Schritte an der Börse macht und nicht direkt einzelne Aktien kaufen möchte, findet in ETFs eine einfache Lösung.
       
    • Langfristig orientierte Anleger: Wer mit einem Anlagehorizont von mindestens 10 bis 15 Jahren investiert, profitiert vom Zinseszinseffekt und den durchschnittlichen Marktrenditen.
       
    • Kostenbewusste Anleger: Im Vergleich zu klassischen Fonds sind ETFs deutlich günstiger – ideal für alle, die unnötige Gebühren vermeiden möchten.
       

    Weniger geeignet sind ETFs dagegen für Anleger, die sehr kurzfristig handeln oder auf individuelle Chancen bei Einzelaktien setzen möchten.

    BaFin:Wenn Sie bei der Streuung der Anlagen und damit des Risikos nicht vollständig der Anlagestrategie eines Verwalters vertrauen wollen, sondern sich lieber auf die Wertentwicklung eines Index verlassen möchten, dann sind ETFs eine Möglichkeit, Ihr Geld langfristig anzulegen. Bei einem ETF steht von vornherein fest, welche Anlagegegenstände er umfasst. Der Verwalter des Fonds hat bei deren Auswahl keinerlei Entscheidungsspielraum. Auch was die Gewichtung bei der Zusammensetzung betrifft, ist der Manager an die Wertentwicklung des Index gebunden.

    7. ETFs bei justTRADE handeln – Einfach und kostengünstig investieren

    justTRADE ermöglicht Anlegern den Handel mit über 1.800 ETFs, ETCs und ETPs von insgesamt 13 renommierten Partnern. Dazu zählen Anbieter wie iShares, Vanguard, Xtrackers, Amundi oder VanEck.

    Besonders wichtig für Privatanleger bei JustTRADE:

    • 0 € Orderprovision (zzgl. Handelsplatzspread, maximal 1 € Fremdkosten)
    • Handelbar an drei Börsenplätzen: Quotrix, LS Exchange und Tradegate Exchange
    • Handelszeiten: 7:30 bis 23:00 Uhr (außerbörslich ab 8:00 Uhr)
    • Mehr als 260 sparplanfähige ETFs, ETCs und ETPs
    • Sparpläne ab 25 € pro Ausführung möglich
       

    Das Angebot umfasst klassische Indizes wie den MSCI World, den S&P 500 oder den DAX, ebenso wie Themen- und Trend-ETFs. Dazu gehören zum Beispiel:

    • Geldmarkt-ETF
    • Rüstungs-ETF
    • Emerging-Markets-ETF
    • China-ETF
    • Gold-ETC
    • Technologie-ETF
    • Krypto-ETP
    • KI-ETF
    • Seltene-Erden-ETF
       

    Alle Produkte unterliegen den europäischen UCITS-Richtlinien, was Anlegern ein hohes Maß an Transparenz und Anlegerschutz garantiert. Die ETFs werden als Sondervermögen verwahrt und können jederzeit flexibel gehandelt oder im Rahmen eines Sparplans bespart werden.

    8. Fazit – ETFs als Baustein für den langfristigen Vermögensaufbau

    Anleger haben heute einfachen, flexiblen und kostengünstigen Zugang zu den Kapitalmärkten. Für nahezu jede Anlagestrategie gibt es passende Lösungen – von breit gestreuten bis hin zu spezialisierten Anlagemöglichkeiten.

    Wichtig bleibt: Kein Indexfonds ist ein Selbstläufer. Die genaue Zusammensetzung, mögliche Klumpenrisiken und steuerliche Aspekte sollten immer im Blick behalten werden. Wer bewusst auswählt und langfristig investiert, kann solche Produkte gezielt für den Vermögensaufbau nutzen – egal ob mit einmaligen Anlagen oder per Sparplan.

    FAQ

    ETFs bilden einen Index automatisch nach und werden an der Börse gehandelt. Klassische Fonds setzen auf aktives Management und haben in der Regel höhere Gebühren.

    Ein ETF enthält die Aktien oder Wertpapiere, die zu dem Index gehören, den er abbildet. Beim MSCI World sind es zum Beispiel rund 1.500 internationale Aktien, beim DAX ETF die 40 größten deutschen Unternehmen.

    Ja. In Deutschland unterliegen Erträge aus ETFs der Abgeltungsteuer. Bei thesaurierenden ETFs gelten seit 2018 spezielle Regeln (Vorabpauschale, Teilfreistellung).

    ETFs gelten als Sondervermögen. Im Fall einer Insolvenz bleibt das Fondsvermögen geschützt. Marktrisiken bestehen jedoch immer.

    3 Schritte zum ETF

    1. Depot

    Eröffnen Sie ein kostenloses Depot oder nutzen Sie Ihr bestehendes.

    2. ETF

    Wählen Sie Ihren ETF bequem online aus.

    3. Order

    Geben Sie Ihre Order auf.

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