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Was bedeutet "Shorten" bei Aktientrading?

Das "Shorten" im Aktientrading beschreibt eine Handelsstrategie, bei der Anleger von fallenden Kursen profitieren möchten. Statt Aktien zu kaufen, in der Hoffnung, dass deren Wert steigt, setzen Short-Trader darauf, dass die Kurse sinken werden. Klingt paradox, oder? Doch keine Sorge, wir erklären im Folgenden, wie das Ganze funktioniert.

Der Begriff “Shorten” in Bezug auf Aktientrading einfach erklärt

Wer sich entscheidet, eine Aktie zu shorten, der geht eine sogenannte "Short-Position" ein. Dabei verkauft man Aktien, die man gar nicht besitzt, mit der Absicht, sie später zu einem niedrigeren Preis zurückzukaufen. Man leiht sich die Aktien von jemandem, der sie besitzt, und verkauft sie auf dem Markt. Wenn der Kurs dann tatsächlich fällt, kauft man die Aktien zu einem günstigeren Preis zurück und gibt sie dem Verleiher zurück. Der Unterschied zwischen dem Verkaufs- und dem Rückkaufpreis ist der Gewinn des Short-Traders.

Hinweis:
Leerverkäufe, insbesondere das Shorten von Aktien, sind in vielen Ländern streng reguliert, um Marktmanipulationen und übermäßige Spekulationen zu verhindern. Diese Regulierungen stellen sicher, dass Anleger bestimmte Voraussetzungen erfüllen, bevor sie Leerverkäufe tätigen können, und schaffen Transparenz im Handelssystem. Aufgrund dieser strengen Regulierungsvorschriften gibt es nur wenige Anbieter, die solche Geschäfte ermöglichen. Zu den gängigen Vorschriften gehören das Verbot von ungedeckten Leerverkäufen, die Einführung von Leerverkaufsbeschränkungen bei fallenden Kursen und die Offenlegungspflicht für Short-Positionen. Darüber hinaus sind Broker und Finanzdienstleister, die Leerverkäufe anbieten, oft verpflichtet, strenge Anforderungen hinsichtlich Kapitalreserven, Risikomanagement und Berichterstattung zu erfüllen. Dies führt dazu, dass nur etablierte und gut kapitalisierte Unternehmen in der Lage sind, Leerverkäufe für ihre Kunden anzubieten und aufrechtzuerhalten. Diese Regulierung trägt dazu bei, das Risiko für die Finanzmärkte zu verringern und sicherzustellen, dass Leerverkäufe auf verantwortungsvolle Weise durchgeführt werden.

Mit welchen Produkten und Produktkategorien kann man shorten?

Shorten ist nicht nur auf Aktien beschränkt, sondern kann auch bei anderen Wertpapieren und Finanzinstrumenten angewendet werden. Dazu zählen beispielsweise Anleihen, Rohstoffe, Währungen oder Indizes. Um Short-Positionen einzugehen, können Anleger verschiedene Finanzprodukte nutzen, wie:

  • Wertpapier oder Original Underlying: Das ist die klassische Methode, bei der man sich Aktien leiht und sie verkauft, um sie später zurückzukaufen.
  • Optionsscheine: Mit Put-Optionsscheinen kann man von fallenden Kursen profitieren, ohne die zugrunde liegende Aktie besitzen zu müssen.
  • Contracts for Difference (CFDs): CFDs sind gehebelte Finanzinstrumente, die es ermöglichen, auf steigende oder fallende Kurse zu setzen.
  • ETFs: Es gibt auch spezielle ETFs, die invers auf Indizes abgebildet sind und somit bei fallenden Kursen an Wert gewinnen.

Was bedeuten die Begriffe “gedeckt” und “ungedeckt” beim Shorten von Aktien?

Die Begriffe "gedeckt" (auch "covered" genannt) und "ungedeckt" (auch "naked" genannt) beziehen sich auf zwei verschiedene Arten von Short-Positionen:

  • Gedeckter Leerverkauf (Covered Short): Bei einem gedeckten Leerverkauf hat der Investor die Aktien, die er verkaufen möchte, tatsächlich von einem anderen Marktteilnehmer ausgeliehen. Dies bedeutet, dass der Investor eine Sicherheit (Collateral) hinterlegt hat, um die ausgeliehenen Aktien abzusichern. Diese Art von Leerverkauf ist weniger riskant, da der Investor die Aktien besitzt, die er verkaufen möchte (wenn auch nur geliehen). Wenn der Aktienkurs sinkt, kann der Investor die Aktien zu einem niedrigeren Preis zurückkaufen und sie an den Verleiher zurückgeben, wodurch er einen Gewinn erzielt.
  • Ungedeckter Leerverkauf (Naked Short): Bei einem ungedeckten Leerverkauf verkauft der Investor Aktien, die er weder besitzt noch ausgeliehen hat. In diesem Fall geht der Investor das Risiko ein, die Aktien nicht liefern zu können, wenn der Käufer sie einfordert. Der ungedeckte Leerverkauf ist riskanter als der gedeckte Leerverkauf, da der Investor im Falle eines Kursanstiegs potenziell unbegrenzte Verluste erleiden kann, da er die Aktien zu einem höheren Preis zurückkaufen muss, um seine Position zu schließen.

Zusammenfassend ist der Hauptunterschied zwischen einem gedeckten und einem ungedeckten Leerverkauf, dass der gedeckte Leerverkauf weniger riskant ist, da der Investor die ausgeliehenen Aktien besitzt, während der ungedeckte Leerverkauf riskanter ist, weil der Investor die Aktien weder besitzt noch ausgeliehen hat.
 

Ist “Shorten” beim Aktientrading für jeden geeignet?

Short-Trading kann zwar lukrativ sein, birgt aber auch relativ hohe Risiken. Daher sollte man sich genau überlegen, ob diese Art des Handels zu einem passt. Short-Trading ist vor allem für erfahrene Anleger geeignet, die über ein gutes Marktverständnis und Risikomanagement verfügen. Anfänger sollten sich zunächst auf das klassische "Long-Trading" konzentrieren, also auf das Kaufen von Wertpapieren in der Hoffnung, dass deren Wert steigt.

Es ist auch wichtig zu wissen, dass beim Shorten theoretisch unbegrenzte Verluste entstehen können, da der Kurs einer Aktie theoretisch ins Unendliche steigen kann. Daher sollte man immer mit Bedacht vorgehen und sich gut informieren, bevor man sich in das Abenteuer Short-Trading stürzt.

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Zudem sollte auch bedacht werden, dass durchaus hohe Kosten entstehen können, denn beim Shorten von Aktien, also dem Leerverkauf, entstehen in der Regel Kosten, die sich aus der Leihe der Aktien ergeben. Auch als Leihgebühr oder Finanzierungskosten bezeichnet, variieren sie je nach Angebot und Nachfrage der jeweiligen Aktien, dem Zinssatz und der Risikobewertung des Kreditgebers. Generell gilt: Je höher die Nachfrage nach einer bestimmten Aktie zum Leerverkauf ist und je länger die Leihperiode dauert, desto höher sind die Kosten für den Anleger, der die Aktien leiht.

Die Leihgebühr wird üblicherweise als Prozentsatz des Marktwertes der geliehenen Aktien auf Jahresbasis berechnet. Diese Gebühr wird dann anteilig für die tatsächliche Leihperiode angewandt. Das bedeutet, dass bei einer längeren Leihperiode die Finanzierungskosten für den Anleger steigen, da er für einen längeren Zeitraum Zinsen auf den geliehenen Betrag zahlen muss. Daher sollten Anleger, die eine Short-Position eingehen möchten, die potenziellen Kosten und den Zeitrahmen sorgfältig abwägen, um sicherzustellen, dass die erwarteten Renditen die Kosten für die Leihe der Aktien übersteigen.

Zusätzlich zu den Leihgebühren können beim Shorten von Aktien auch Transaktionskosten, wie Handelsgebühren und -provisionen, anfallen. Dies sollten Anleger ebenfalls berücksichtigen, wenn sie ihre Short-Strategie planen und umsetzen.
 

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